Michael Huth, Geschäftsführer von STEITZ SECURA, hat seit jeher große Sympathien für die Bahn. Der Hersteller von Sicherheits- und Berufsschuhen ist überzeugt, dass das richtige Schuhwerk einiges zum reibungslosen Ablauf bei der Bahn beitragen kann.
- Herr Huth, wir machen zum Einstieg eine kleine Übung. Versetzen Sie sich zurück in die Zeit, als Sie 10 Jahre alt waren: Was hatten Sie damals für einen Berufswunsch?
- Damals hatte ich noch mehrere Berufswünsche. Ich wäre zum Beispiel gerne Fußball-Profi geworden – was sich leider sehr schnell erledigt hat. Aber das Thema Bahn spielte auch schon eine Rolle: Weniger der übliche Beruf des Lokomotivführers, sondern eher der des „Fahrdienstleiters“, der die Zugfahrten koordiniert und Weichen stellt.
- Was begeistert Sie so sehr an der Bahn?
- Die Bahn ist ein hochkomplexes System, was viele Menschen gar nicht verstehen. Mich beeindruckt die logistische Leistung, die dahintersteckt. Dass Züge einigermaßen pünktlich fahren und welche Massen da im Vergleich zum Individualverkehr bewegt werden. Denken Sie zum Beispiel an einen langen Güterzug: Der transportiert hocheffizient riesige Mengen.
- Fahren Sie selbst viel mit der Bahn?
- Ja – und zwar sehr gerne! Ich versuche, so viele Reisen wie möglich mit der Bahn zu erledigen. Gerade bei längeren Strecken nutze ich die Möglichkeit, im Zug zu arbeiten. Das geht in keinem anderen Verkehrsmittel so gut: Autofahren oder mit dem Flugzeug fliegen ist mehr oder weniger tote Zeit, während Sie in der Bahn richtig produktiv sind. Man kann die Zeit aktiv nutzen und entspannt aus dem Fenster schauen, während man reist und arbeitet.
- Da haben Sie dann Kontakt zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn, die den ganzen Tag auf den Beinen sind und sich auf wackeligem Grund bewegen müssen. Was würden Sie zum Beispiel einem Zugbegleiter sagen, der seinen Dienst in ganz normalen Halbschuhen oder handelsüblichen Sneakers versieht?
- Das Wichtigste ist, dass er sich in seinen Schuhen wohlfühlt. Trotzdem sollte er sich fragen, ob seine Schuhe für diesen Job geeignet sind. Speziell für den Beruf konzipierte Schuhe sind zum Beispiel so optimiert, dass man darin weniger schnell ermüdet. Sie bieten eine Passform, die sich in der Breite individuell wählen lässt. Das ist ideal, wenn man den ganzen Tag in den Schuhen unterwegs ist. STEITZ SECURA bietet neben vier verschiedenen Weiten auch noch unser „Rückenvital-System“, also auf das Gewicht des Trägers abgestimmte Module für die Fersendämpfung. Die Schuhe sind also für die Trägerin oder den Träger konfiguriert, praktisch individuell an sie oder ihn angepasst. Das ist ein großer Vorteil gegenüber einem Schuh „von der Stange“.
- Bei der Bahn gibt es rund 500 Berufe mit zum Teil sehr unterschiedlichen Anforderungen: Welches Modell aus Ihrer Kollektion empfehlen Sie zum Beispiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn, die in einer Montage- und Wartungshalle für den ICE arbeiten – und warum?
- Eine ICE-Werkshalle habe ich schon besucht – in Frankfurt-Griesheim. Da sieht es heute ganz anders aus, als man sich das vielleicht vorstellt. Die Halle in Frankfurt-Griesheim ist sehr clean mit einer reinen Atmosphäre. Aus unserem Sortiment wäre da zum Beispiel die „VD PRO“-Serie sehr geeignet. VD PRO 1100 ESD oder ein VD PRO 3500 ESD.
- Warum genau diese Modelle?
- Die sind extrem leicht, haben eine tolle Passform und sind auf einer Mikrofaserbasis konstruiert. Darüber hinaus schützen sie vor elektrostatischer Entladung und sind atmungsaktiv – darum eignen sie sich optimal für Montagehallen.
- Welches Modell empfehlen Sie dagegen zum Beispiel einem Stationsvorstand oder Bahnhofsinspektor?
- Da gibt es eine etwas klassischere „Officer-Linie“. Das sind Schuhe, die man zum Beispiel auch gut zu einem Anzug tragen kann. Wenn es etwas lockerer sein darf, käme auch die Competition-Serie in Frage. Auch da gibt es Modelle in Dunkelblau, die sehr gut zu einem Anzug passen. Sowohl bei Berufsschuhen als auch im Sicherheitsbereich bietet STEITZ SECURA eine gewisse Bandbreite. Jeder Träger findet ein Modell, das seinen Vorlieben entspricht.
- Ganz generell: Was muss ein Sicherheitsschuh leisten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgens bis abends tragen?
- Die Basisfunktion besteht darin, Sicherheit zu bieten. Das bezieht sich auf Sicherheitsfunktionen, wie zum Beispiel eine Zehenschutzkappe. Das erfüllen eigentlich alle Sicherheitsschuhe mehr oder weniger. Hinzu kommen aber Anforderungen wie Tragekomfort und Erhaltung der Gesundheit. Sicherheitsschuhe müssen also einen hohen Komfort und Nutzen bieten, die Gesundheit unterstützen. Etwa durch die individualisierbare Passform und die spezielle Fersendämpfung. Die Träger bleiben länger fit, ermüden weniger und können am Ende eines langen Arbeitstages sagen: Wir sind gut durch den Tag gekommen.
- Lohnt es sich auch für die Service-Kräfte etwa im Schalterbereich, Sicherheitsschuhe zu tragen? Was empfehlen Sie denjenigen, die Wert auf einen eleganten Auftritt legen?
- Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen, brauchen in der Regel keine Sicherheitsschuhe, aber dafür gute Berufsschuhe. Da spielt das Fußklima eine wichtige Rolle. Und Klima-Technologie gehört bei STEITZ SECURA zum Markenkern. Dafür ist zum Beispiel die Brandsohle aus echtem Leder wichtig, die Feuchtigkeit aufnimmt und so das Fußklima reguliert. Das ist ein wichtiger Vorteil im Vergleich zu vielen Sportschuhen oder Sneakers.
- Wie kann STEITZ SECURA dazu beitragen, dass es bei der Bahn rundläuft?
- Indem wir helfen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahn sich in ihren Schuhen wohlfühlen. Dann können sie die Herausforderungen in ihrem Arbeitsalltag gut bewältigen – und müssen sich nicht mit schlecht sitzenden oder unbequemen Schuhen herumärgern. Ein Zugbegleiter, der von morgens bis abends im ICE oder einem Regionalexpress auf den Beinen ist, hat am Abend eine ziemliche Strecke hinter sich. Fühlt er sich in seinen Schuhen wohl und bleibt er fit und gesund, dann ist das ein Beitrag dazu, dass er seinen Beruf gut ausüben kann. Wer sich in seinen Schuhen wohlfühlt, hat auch eher mal ein Lächeln auf den Lippen.
- Irgendwie sind Sie also doch bei der Bahn gelandet …?
- (lacht) Kann man irgendwie sagen – und das macht mir natürlich große Freude, dass STEITZ SECURA ein wenig zum Ablauf dieser komplexen Maschinerie beitragen kann. Und darüber hinaus bin ich auch gerne „Anwalt“ der Bahn, wie meine Frau immer sagt. Wenn irgendjemand über Verspätungen meckert, fange ich an, die Komplexität des Systems Bahn zu erklären. Auf die Bahn lasse ich nichts kommen.
Michael Huth ist seit 2010 geschäftsführender Gesellschafter bei STEITZ SECURA. Der 45-Jährige begann direkt nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften bei dem Hersteller von Sicherheits- und Berufsschuhen und trat 2008 in die Geschäftsführung ein. Huth ist zudem Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie und engagiert sich in der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer. Seiner Leidenschaft für Fußball ist er treu geblieben und ist seit 1994 Mitglied bei Schalke 04.